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Perspektivwechsel

Schauen, staunen, innehalten. Ein Straßenakrobat verränkt sich und sieht mit dem Kopf durch die Beine. Das ganze Foto ist in der Zeitschrift auf dem Kopf stehend veröffentlicht, sodass der Kopf des Akrobaten wieder nach oben sieht.

Foto: kwasibanane

სხვა თვალსაზრისით ● ANDERSRUM ● Z innej perspektywy
Cambiamo prospettiva ● змiна перспективи ● αλλαγή οπτικής γωνίας
Італійський Фрайбург ● تغيير المنظور
Промяна на перспективата ● Ìyípadà ìrísí ● Ìyípadà ìrísí
Change of perspective ● Perspektif değişikliği ● cambio de perspectiva
Daga wani ra'ayi ● с другой точки зрения

InZeitung 45 vom 10. Mai 2025: Editorial

Es geht alles andersrum, nicht wie in den »normalen« Medien. Migrant*innen fallen kriminellen deutschen Betrügern zum Opfer (S.2); geflüchtete Menschen versuchen verzweifelt trotz aller Hürden zu arbeiten; ein stolzes Bobbele darf nur in den USA wählen (S.9); man soll sich mit einer Cordone Sanitario vor rechtsextremem Gedanken schützen, obwohl es keine Maskenpflicht mehr gibt (S.5); ein türkisch-kurdischer Kulturanthropologe erklärt den Deutschen ihre exotische Bräuche (S.11), und man fabuliert über Fastnacht im Mai. Ist das nur eine lustige Umkehrung aller festen Konzepte und Floskeln, wie es im Karneval üblich ist?

Nein, wir stellen nicht alles auf den Kopf, sondern vom Kopf auf die Füße. So ist die Welt – aus einer anderen Blickrichtung, aus der die Realität auch weniger trostlos aussieht.

Ein Perspektivwechsel ist notwendig! Denn wer die Dinge aus historischer Perspektive betrachtet, kann aus den Erfahrungen früherer Generationen Inspiration und Kraft für die Zukunft schöpfen. Und wenn man den Blick um 180 Grad dreht, sieht man, dass Migration kein Problem ist, sondern ein Teil der Lösung für viele Probleme unserer Gesellschaft (S.4). Ohne Migrantinnen wären Krankenhäuser, Pflegeheime, Supermärkte und Restaurants personallos. Wir sind unverzichtbar (S.6), und man weiß es, nur spricht man nicht darüber.

Perspektiven können auch ausgetauscht werden. Wenn ich die Welt nur kurz mit deinen Augen sehe, kann ein Dialog entstehen, außerhalb der eigenen Blase (S.9)

Auch andere Themen dieser Ausgabe, die nicht zum Schwerpunkt gehören, können aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert werden.

Wer oder was macht Kaffee besonders gut (S.14)? Ob man Gemütlichkeit braucht, um sich glücklich zu fühlen (S.16)? Und auch wenn Ihr nicht immer einer Meinung seid, Focaccia auf Toskanisch kann man immer noch zusammen backen.

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