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Friburgo italiana

Italienische Momente in Freiburg: so gesehen in der Merianstraße.

Foto: kwasibanane

იტალიური ფრაიბურგი ● Italiaans Freiburg ● italialainen Freiburg
Olasz Freiburg ● Italian Freiburg ● Ιταλικά Φράιμπουργκ
Італійський Фрайбург ● اطالوی فریبرگ
İtalyanca Freiburg ● Friburgo italiana ● Italienisches Freiburg
le Fribourg italien ● Itaalia Freiburg ● Freiburg na hIodáile
Италиин Фрайбург ● italienske Freiburg ● इटालियन फ्राइबर्ग

InZeitung 44 vom 7. Dezember 2024: Editorial

Das erste Eiscafé in Freiburg – Lazarin – eröffnete 1950: Jedes Jahr Ende Februar zogen die Eismacher nach Deutschland und jeden Oktober kehrten sie wie Zugvögel in ihr Dorf in den Dolomiten zurück. Für ganze Generationen waren die italienischen Arbeitsmigrant*innen der erste Kontakt zu Italien überhaupt. (S.6

Und die größte migrantische Community in Freiburg bilden heute wie früher – die Italiener*innen. Diese historisch gewachsene Gemeinschaft mit ihrer spannenden Vorgeschichte (S.4) und Gegenwart und ihren neuen Generationen ist der beste Spiegel für die Entwicklung der Migration in unserer Stadt. Deshalb wollten wir schon lange über das italienische Freiburg schreiben. Mit Italien als Gast bei der Buchmesse (S.8–9) ist der perfekte Zeitpunkt dafür gekommen.

Die heutigen Fachkräfte aus Italien sind ganz anders als die Gastarbeiter. Sie werden in den Medien nicht richtig wahrgenommen, sind aber überall präsent – in Krankenhäusern, an der Uni. Auch Freiburg hat sich geändert. Auf grobe Diskriminierung wie vor 50–70 Jahren, als Italiener*innen oft wie heute schwarzgelesene Menschen behandelt und z. B. nicht in die Discos gelassen wurden, stoßen sie nicht mehr. Und obwohl echte Gleichberechtigung bei Bildung, Jobwahl und Bezahlung noch nicht da ist, im Vergleich zu den Gastarbeitern von damals ist ihre Lebenssituation zum Glück ganz anders. Sie können sich vorstellen, hier zu bleiben, sie fühlen sich frei, überall in Europa zu leben und zu arbeiten (S.10–11). Viele Vorurteile wurden abgebaut – auf beiden Seiten. Einige hartnäckige, wenn auch oft wohlwollende Stereotypen prägen aber immer noch das deutsche Bild der Italiener*innen. Wir hoffen, sie mit dieser Ausgabe ins Wanken zu bringen und die Perspektiven zu erweitern.

In dieser Nummer verfolgen wir zudem die Aktivitäten der Menschen, die den Mut haben, weiter an die Ukraine zu denken und weiter zu helfen (S.14) und derer, die gegen rechts agieren (S.2). Und wir haben ein leckeres und relativ einfaches georgisch-mingrelisches Rezept für die Feiertage.

La deutsche vita

Foto: kwasibanane

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